Rauchkofel Batch 4

Rauchkofel Batch 4

Heute gibt es hier eine kleine Premiere: Ich stelle zum ersten Mal Notizen über einen österreichischen Single Malt Whisky online. Es ist ja nicht so, dass ich noch nie einen heimischen Whisky verkostet habe, aber bis dato waren meine Erfahrungen damit eher nicht so erfreulich. Da ich auch niemanden verreißen will, habe ich bisher auf die Veröffentlichung meiner Notizen verzichtet. Ich möchte aber klarstellen, dass ich grundsätzlich nichts gegen Whisky aus Österreich, Deutschland, Schweiz etc. habe. Ganz im Gegenteil! Wenn dabei gute Produkte rauskommen, ist es perfekt. Des Öfteren hatte und habe ich einfach das Gefühl, dass man nur auf den Hype aufspringen will, eine nette Story erfindet und auf das Produkt eher vergisst. Ich bezweifle auch, dass eine Schnapsbrennerei perfekt für Single Malt Whisky geeignet ist. Auch der Umgang mit der Fassreifung liegt nicht unbedingt in der DNA eines Schnapsbrenners und bringt manchmal sehr skurrile Ergebnisse zum Vorschein.

Warum gibt es dann heute Notes zum Rauchkofel Single Malt Whisky Batch 4? Ganz einfach, mir hat der Whisky gut geschmeckt. Als mich vor ein paar Wochen einer der beiden Chefs der Kuenz Naturbrennerei anrief, um mit mir kurz zu reden, war ich ein klein wenig zurückhaltend. Schon öfters bekam ich von genialen Schnapsbrennern Anrufe oder E-Mails mit der Vorstellung des eigenen Whiskys und ganz selten war ich happy damit. Aber unter dem Motto „wer nix probiert, lernt nix“ verkoste ich natürlich auch gerne Whisky-Exoten.

Was gibt es also zum Rauchkofel Batch 4 zu sagen? Es wurden sieben Fässer für das Batch vier verwendet. Reifen durfte dieser Single Malt zuerst in First Fill, Virgin Oak Fässer aus der Steiermark. Das Finish erhielt dieser Tropfen dann in First Fill Oloroso & PX Sherry Casks. Die Ausbeute waren insgesamt 2977 Flaschen, leider nur in 0,5lt. Auch über das Alter findet man keine Information. Dafür gibt es noch Daten zum Gerstenacker. „Kuenz Aue“ wird als Herkunft angegeben.

Bevor ich mich jetzt dem Produkt widme, gibt es noch die Aufklärung zum Namen: Der Rauchkofel ist ein Berg in den Lienzer Dolomiten um den sich viele Mythen ranken. So soll eben dieser Rauchkofel eigentlich ein Vulkan sein, welcher niemals ausgebrochen ist.

Fakten zum Rauchkofel Batch 4

Produzent: Kuenz Naturbrennerei, Österreich
Abfüller: OA
Alkoholgehalt: 43 % ABV
Inhalt: 0,5 Ltr.
Distilled: ka
Bottled: 2019
Alter: 3 Jahre (NAS)
Faß: first fill virgin oak & first fill oloroso & PX finish

Meine Notizen

Farbe: dunkles Gold
Nase:  sehr süß, reife Kirschen, Vanille, Gewürznelken, Marzipan, spanische Zeder, Rosenwasser, getrocknete Feigen
Gaumen: Honig, Vanille, sehr würzig, Walnüsse, Eiche, Rosinen, jugendlich – sehr süffig
Abgang: kurz – Walnüsse, Kakao, Gewürznelken, Eiche

Meine Bewertung: Ich gebe 83 Punkte für den Rauchkofel Single Malt Whisky Batch 4. Das ist ein guter und sehr süffiger Whisky mit Sherry finish aus Osttirol. Weitere Informationen gibt es auch wieder in der beliebten Whiskybase.

Disclaimer: Diese Flasche vom Rauchkofel wurde uns kostenlos von der Naturbrennerei Kuenz zur Verfügung gestellt!

Rainer Edlinger

Obmann und Mitgründer des Vereins Whisky-Circle Pinzgau. Er veröffentlicht hier Tastingnotes, Videos, Tipps und News zum Thema Whisky und Schottland.

Ein Kommentar:

  1. Hallo Rainer Edlinger,

    ich habe von einem Freund die Miniatur zum Batch IV als Mitbringsel erhalten. Groß war die Freude, so viele Informationen zu dieser doch eher nicht so weit verbreiteten Ausgabe zu finden.

    Mir hat er übrigens auch gefallen. Hinterlasse meine Notes auf Whiskybase.

    Besten Dank
    Peatjens

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