Dominik Köppel ist vielleicht nicht jedermann ein Begriff, da er unter seinem Spitznamen Whisky-Dodo auf Youtube und Social Media unterwegs ist. Seit mehr als 6 Jahren beschäftigt er sich mit dem Wasser des Lebens und ja, er wurde dazu förmlich von der Familie ausgebildet, zu schulden ist dies seinem Vater, den Onkels und deren Freunde. Neben privaten Tastings hält er auch immer öfter öffentliche Tastings, im Zusammenspiel mit traditioneller, irischer Musik, im Raum Steiermark und Umgebung ab.

Scotch Universe -Tau Ceti I

Tau Ceti I - 135° U.1.1' 1824.1"

Dieser Single Malt aus den Highlands ist so ziemlich das untypischste, was ich in den letzten Wochen und Monaten aus Schottland degustiert habe. Seine Lagerung erfolgte 11 Jahre lang (2006-2018), er hat 53,5 Prozent Alkohol, somit keine Kühlfilterung und gefärbt ist er auch nicht. Klingt fürs erste ganz normal, allerdings hat die Sache einen „Haken“: Scotch Universe entschied sich nämlich, diesen Malt in 1st Fill Jack Daniels Bourbon Barrels zu packen, was man in der Nase auch sofort bemerkt. Auch zu erwähnen ist, dass man munkelt, hier einen Fettercairn im Glas zu haben.

Fakten zum Tau Ceti I – 135° U.1.1′ 1824.1″

Produzent: ka, Highlands (~Fettercairn)
Abfüller: SU
Alkoholgehalt: 53,5 % ABV
Inhalt: 0,7 Ltr.
Distilled: 2006
Bottled: 2018
Alter: 11 Jahre
Faß: 1st Fill Jack Daniels Bourbon Barrel

Nase: Honig, Zuckerwatte, Vanille, eine Spur von Kandiszucker, eingekochte Limetten (Die 53,5% sind spürbar, aber in einem angenehmen Rahmen).
Geschmack: weich, süß, Honigwein, Marshmallows, Apfelkuchen (Der Alkohol am Gaumen nahezu nicht spürbar).
Abgang: Langanhaltend, Eiche, Sehr schokoladig (70 Prozent Kakao), Cremehonig gepaart mit Mandeln bilden den Abschluss.

Fazit: Ein Whisky, der eher einem amerikanischen Vertreter ähnelt als einem schottischen. Dies soll nicht heißen, dass er mir nicht mundet, ganz im Gegenteil, die Weiche süße trotz der 53,5% (mit Wasser wird er nur mehr süßer) gefällt mir sehr gut, allerdings erschlägt diese fast die ganzen anderen Geschmacksnoten. Bei 2-3 maligen Probieren kommt die Eiche immer mehr zur Geltung und man merkt, dass sich der Whisky durchaus von seiner zart-bitteren Seite zeigen kann. Auch wenn ich Jack Daniels nicht wirklich mag, die Fässer des „Bourbonriesen“ zu verwenden war keine schlechte Idee von Scotch Universe.

Wertung: 83/100 – Weitere Fakten und Bewertungen zu diesem Tropfen gibt es natürlich wieder auf www.whiskybase.com.

Ergänzung: Rainer hatte im Juli 2018 den Tau Ceti I – 135° U.1.1′ 1824.1″ auch bereits im Glas.

Glenfarclas 40yo

Glenfarclas 40yo

Wenn es ein Flaggschiff bei Glenfarclas gibt, dann ist es der 40-jährige. Früher noch ohne schicke Verpackung, hat sich dies heutzutage inzwischen geändert (eine rote Warehouse-Edition entstand, welche mit 43% Alkohol abgefüllt wird), jedoch bekommt man noch immer die kleinen 5cl Minis zu einem wunderbaren Preis. (Im Verhältnis sind sie auch viel billiger die große 0,7 Liter Flasche)

Farbe: Kupfer
Nase: Eine tiefe karamellige Süße, dunkle Kirsche, Beerenkompott, Walnüsse, dunkle Schokolade. Anbei sind auch Noten von Zimt zu entdecken.
Gaumen: ein süßer, öliger Eichengeschmack betritt die Bühne. Orangenmarmelade und Toffee wechseln sich ab. Rosinen, Feigen und Datteln wohnen dem einsetzenden fruchtigen Schauspiel bei.
Abgang: Gewürze (an Weihnachten erinnernd), Mokka, Lakritz, langanhaltend. Nach nun mehr als 30 Minuten noch immer spuren von Tanninen im Mund.

Fazit: Ich kenne die Großflasche mit 43 Prozent und bin wirklich froh, dass sich Glenfarclas die Mühe macht, kleine 5cl Samples abzufüllen um den breiten Markt damit zu bedienen. Auch die 3 Prozent mehr tun dem Whisky sehr gut, er ist kräftiger und vor allem langanhaltender. Ob ich einen Malt kenne der mir mit 40+ Jahren besser schmeckt? Ja, das tue ich, aber diese sind jenseits des Preises von Glenfarclas.

94/100 Punkten