Method and Madness Oats and Malt

Wie in der letzten Woche gibt es auch an diesem Whiskeyfreitag etwas aus Midleton, dieses Mal aber von deren „Experimentenmarke“ Method and Madness

In Midleton haben sie ja einen ganzen Bauchladen an Marken zu verwalten und zu führen. Das ist nicht immer ganz einfach. Denn die Marken der drei Gründerfirmen sollten doch noch irgendwie vernünftig weitergeführt werden. Bei Jameson ist das wohl zweifellos gelungen, Powers wird in letzter Zeit wieder ein wenig forciert, hinkt aber als Marke für Single Pot Still im Renommee Redbreast noch ein wenig hinterher. Paddy wurde ja an Sazerac verkauft.

In Midleton gibt es aber auch eine sogenannte Microdistillery, die anhand des Ausstoßes aber auf Platz 5 oder 6 der größten irischen Brennereien kommen würde, wenn man sie separat betrachtet. Der Zusatz „Micro“ ist in diesem Fall wohl eher ein kleiner Euphemismus.

Nichts desto Trotz wird dort natürlich auch ein wenig experimentiert, denn auch bei Irish Distillers weiß man: Stillstand ist Rückschritt. Um die Stammmarken allerdings nicht zu verwässern, hat man eine neue Marke geschaffen, unter der die Experimente veröffentlicht werden können.

Deshalb gibt es zum Midleton-Bauchladen eben auch noch Method and Madness. Und der Name scheint hier ein wenig Programm zu sein.

Aktuell ist ja die Mashbill für Single Pot Still Whiskey das ganz große Thema in der irischen Whiskeywelt, und hier wird die Definition auch gerade geändert bzw. liegt die aktuell bei der EU-Kommission zur Genehmigung. Denn es geht um eine geografisch geschützte Bezeichnung, und das muss alles seine Richtigkeit haben, siehe Wachauer Marille oder Steirischer Kren, Südtiroler Speck und viele andere mehr.

In diesem speziellen Fall hat man sich dazu entschlossen, den Whiskey mit viel Hafer zu erzeugen, die Mashbill schaut nämlich so aus: 60% Hafer, 40% Gerstenmalz. Das ist also mal etwas sehr Außergewöhnliches.

Was das wirklich Schöne an diesem Whiskey ist: Das Destillat bekommt hier durch die ausschließliche Verwendung von ex Bourbon Fässern sehr viel Platz und spielt die Hauptrolle, so wie es bei einem Experiment auch sein sollte.


Fakten zum Method and Madness Oats and Malt

Produzent: Midleton Distillery, Midleton, County Cork, Republic of Ireland
Abfüller: OA
Alkoholgehalt: 46 % ABV
Inhalt: 0,7 Ltr.
Distilled: k.A.
Bottled: 2022
Alter: NAS (3 Jahre)
Fass: ex-Bourbon Casks

Meine Notizen

Farbe: weißer Spritzer
Nase: Kirsche, Zwetschke, Pudding, Vanille, Marille
Gaumen: Würze, Pfirsich, cremig, getreidig, Müsli (woher wohl? Haferflocken?), Vanille
Abgang: lang, Vanille, Müsli, Würze, Pudding

Meine Bewertung: Ich gebe 84 Punkte für den Method and Madness Oats and Malt. Tja, der Hafer ist nicht nur für die Pferde gut, auch der Hafer-Whiskey schmeckt sehr gut. Weiter so. Weitere Bewertungen zu diesem Irish Whiskey gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.

Alexander Trauner

Großer Fan der grünen Insel und von hier zum Whisky, in dem Fall also "Whiskey" gestoßen. Die Schwäche für irische Whiskeys ist also evident.

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