Killowen Barántúil Cask 024

Whiskeyfreitag, und heute gibts etwas aus einer der spannendsten Destillerien der Emerald Isle, und zwar von Killowen.

Killowen ist eine der kleinsten Brennereien auf der Insel, sie befindet sich im County Down in den Mourne Mountains, also in Nordirland. Brendan Carty, der Inhaber und Master Distiller, ist einer der ganz wilden Hunde in der irischen Whiskeyszene, den er ist einer der Vorreiter, wenn es darum geht, das „Technical File“ zum Irish Pot Still Whiskey zu ändern.

Was ist denn das? Es gibt so geografisch geschützte Bezeichnungen, wie Wachauer Marille, Steirisches Kürbiskernöl, Südtiroler Speck,……. Und für alle diese geschützten Bezeichnungen gibt es Regeln, die in den „Technical Files“ festgehalten sind. Diese sind manchmal etwas absurd, als Beispiel mag hier dienen, dass Kürbiskernöl aus dem Aichfeld, also der Gegend rund um Judenburg und Knittelfeld zwar aus der Steiermark kommt, aber nicht als Steirisches Kürbiskernöl bezeichnet werden darf. Aber die Kürbiskerne für Steirisches Kürbiskernöl können gerne auch aus gewissen Gegenden des Burgenlandes kommen oder aus Teilen Sloweniens. Das muss man jetzt nicht verstehen, ist aber so.

Und so ähnlich ist die Sache mit dem Irish Pot Still Whiskey, hier wurden die Regeln zu einer Zeit festgelegt, wo es im Grunde nur einen Produzenten dieser Whiskeyart gab, und zwar die Irish Distillers in Midleton. Jetzt hat man dort nachgefragt, was denn Pot Still Whiskey ausmacht, die haben natürlich ihren aktuellen Stand der Dinge weitergegeben.

Tatsache ist aber, dass die Mashbills früher ganz anders ausgesehen haben als die aktuelle Regel: mind. 30% gemälzte Gerste, mind. 30% ungemälzte Gerste, max. 5% anderes Getreide.

Wie kommt man jetzt an diesen Stoff?

Und jetzt ist es so, dass es unglaublich schwer ist, an Ware von Killowen zu kommen, denn Brendan hat eine sehr treue und fast ein wenig fanatische Fangemeinde, den Killowen Kult. Und die kaufen alles auf, was es gibt. Ein Mitglied dieses Kults kommt auch aus dem Pinzgau 😉 Und ich hatte auch etwas Glück.

Warum ist Brendan jetzt ein Rebell? In diesem Fall war es so, dass Brendan 3 Säcke ungemälzte Gerste verwendet hat, 7 Säcke geräuchertes Gerstenmalz (er schreibt von Smoked Malted Barley), 2 Säcke Hafer, 1 Sack Weizen und 1 Sack Roggen. Also auch die Mengenangaben wie früher. Er nennt diesen „Non-GI Pot Sill“ halt dann Mixed Mashbill.

Wer noch mehr über diesen Whiskey erfahren will, hier der Beipackzettel:

Fakten zum Killowen Barántúil Cask 024

Produzent: Killowen Distillery, Killowen, Newry, Northern Ireland
Abfüller: OA
Alkoholgehalt: 60,41 % ABV
Inhalt: 0,5 Ltr.
Distilled: September 2019
Bottled: März 2023
Alter: 3 Jahre
Fass: ex-Bourbon Cask, First Fill

Meine Notizen

Farbe: weißer Spritzer
Nase: süßer Rauch, Birne, Honig, Würze, sehr reichhaltig
Gaumen: cremig, sehr kräftig, Rauch, süß, Thymian, Würze, Salzkaramell, Menthol
Abgang: lang, Rosmarin, Rauch, sehr würzig, Honig, angenehm herb.

Meine Bewertung: Ich gebe 88 Punkte für den Killowen Barántúil Cask 024. Unglaublich spannender und außergewöhnlicher Whiskey, ich freue mich auf mehr. Weitere Bewertungen zu diesem Irish Whiskey gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.

Alexander Trauner

Großer Fan der grünen Insel und von hier zum Whisky, in dem Fall also "Whiskey" gestoßen. Die Schwäche für irische Whiskeys ist also evident.

2 Kommentare:

  1. Pingback:Verkostung: Blackwater Dirtgrain Mashbill #15 » Whisky-Circle Pinzgau

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