Nicht erst seit unserem Besuch in der Killowen Distillery im Jahr 2023 bin ich ein Fan der Philosophie und der Produkte von Brendan Carty. Brendan ist einfach ein Macher, ein sympathischer dazu!
Der Rum & Raisin gehört schon seit geraumer Zeit zu meinen Favoriten und so war ich erfreut, als ich im Februar dieses Jahres auf die rauchige Variante stieß.
Der Killowen Peated Rum & Raisin ist ein 100% Peated Single Malt Irish Whiskey. Nach der Reifung in Bourbonfässern wird dieser Single Malt in Killowens eigenen dunklen Rumfässern und PX Sherryfässern veredelt.
Hergestellt wird das Destillat von GND, also in der Great Northern Distillery im County Louth und veredelt von Brendan Carty. Aufgrund der „Größe“ der Killowen Brennerei ist dieses Sourcing von GND-Stoff unumgänglich. Aber GND macht sehr guten Whiskey und somit ist eine gute Ausgangslage für beste Produkte geschaffen.
Fakten zum Killowen Peated Rum & Raisin
Produzent: Great Northern Distillery, Dundalk, County Louth, Republic of Ireland Abfüller: Killowen Distllery, Killowen, County Down, Northern Ireland Alkoholgehalt: 55 % ABV Inhalt: 0,7 Ltr. Distilled: k.A. Bottled: 2025 Alter: 3 Jahre (NAS) Fass: Ex-Bourbon – PX Sherry & Dark Rum Finish
Meine Bewertung: Ich gebe 88 Punkte für den Killowen Peated Rum & Raisin. Mir gefällt sehr, was Brendan Carty mit dem Basisprodukt von GND macht. Weitere Informationen zu diesem Irish Whiskey gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.
Nach einer doch etwas längeren Pause, die erst arbeits- und dann letzte Woche auch noch urlaubsbedingt war, melde ich mich zurück zum Whiskeyfreitag. Wie es sich für eine Rückkehr gehört, sollte es dann schon auch etwas ganz Spezielles sein, und so kommt der heutige Whiskey wieder aus einer meiner Lieblingsbrennereien, nämlich aus dem Hause Killowen.
Brendan Carty und sein Ansatz von Transparenz gepaart mit der investierten Arbeit und dem Herzblut, die in den Whiskeys stecken, haben es mir angetan. Darum liebe ich die Whiskeys aus der Killowen Distillery.
Dieser spezielle Whiskey wurde dann für den italienischen Importeuer Beija Flor abgefüllt. Aus dem Nachbarland lässt sich ja schnell etwas importieren, das ist dann nicht das Problem, da der eine oder andere Onlineshop auch nach Österreich liefert.
Wie bei Brendan üblich gibts die volle Transparenz, die Mashbill waren 3 Säcke unmalted barley, 7 Säcke smoked malted barley, 2 Säcke oats, 1 Sack Wheat, 1 Sack rye. Somit ist das auch wieder ein sogenannter Mixed Mashbill Whiskey, weil er nicht mit der aktuellen Definition von Single Pot Still Whiskey nicht übereinstimmt.
Die Fermentation erfolgte „wild, open top & outdoor“.
Entgegen dem Trend, alles in ein Sherryfass reinzufüllen, kommt diese Abfüllung direkt aus einem 200 Liter ex-Bourbon Cask.
Fakten zum Killowen Barántúil Cask KD020
Produzent: Killowen Distillery, Killowen, Newry, Co. Down, Northern Ireland Abfüller:OA Alkoholgehalt: 58,63 % ABV Inhalt: 0,5 Ltr. Distilled: August 2019 Bottled: März 2023 Alter: 3 Jahre Fass: ex Bourbon
Meine Bewertung: Ich gebe 87 Punkte für den Killowen Barántúil Cask KD020. Ich bin jedes Mal wieder davon begeistert, wie gut dieses junge Zeug ist, Respekt. Weitere Bewertungen zu diesem Irish Whiskey gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.
Nach einer einwöchigen Pause, bedingt durch die Village in Nürnberg, kommen wir am heutigen Whiskeyfreitag wieder mal auf die grüne Insel zurück, zu Killowen.
Ich erzähle immer wieder gern über diese Brennerei, da sie mir wirklich ans Herz gewachsen ist, Brendan ist ein wirklich feiner Kerl und das Zeug, das sie dort brennen, unter Einsatz von sehr viel Handarbeit, ist einfach toll. Und manchmal muss man auch mal sagen: Support your small distillery.
Und zu diesem Tropfen habe ich sowieso eine ganz besondere Beziehung, da wir bei unserem Besuch im September 2023 aus genau eben jenem Fass verkosten durften, welches dann in Jänner 2024 abgefüllt wurde. Es war dann rasch ausgemacht, dass wir alle 5 da eine Flasche haben wollen, und eine sechste ist dann auch noch gekommen, die wir geteilt haben.
Dieser Whiskey ist dann doch etwas ungewöhnlich, denn die letzten sieben (da widerspricht sich der Beipackzettel selbst ein wenig) Monate lag der Whiskey in einem Bierfass aus der Beer Hut Brewery in Kilkeel. Und das Bier, das vorher in dem Fas lag, wurde mit einer sehr speziellen Hefe vergoren.
Wie bei Brendan und Killowen üblich, wird sehr ausführlich beschrieben, wie der Whiskey erzeugt wurde, daher hier auch ein Foto vom Beipackzettel, der bei den Barántúils üblich ist.
Meine Bewertung: Ich gebe 89 Punkte für den Killowen Barántúil Cask 211. Ich bin wieder mal begeistert von diesem Tropfen, der ist so schön ungewöhnlich. Weitere Bewertungen zu diesem Single Pot Still gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.
Wir haben wieder Whiskeyfreitag, und was machen wir da? Richtig, es gibt wieder etwas aus einer der spannendsten Destillerien der Emerald Isle, und zwar aus Killowen.
Die Killowen Distillery befindet sich ja im gleichnamigen Ort in den Mourne Mountains im County Down in Nordirland. Wir waren dort im September letzten Jahres zu Besuch. Dort haben wir Einiges aus dieser Brennerei verkosten dürfen, unter Anderem auch diesen Whiskey hier.
Killowen ist wie schon ein paar Mal erwähnt eine der kleinsten Brennereien auf der grünen Insel. Dafür passiert dort extrem viel in Handarbeit. Pro Woche wird ungefähr ein Fass befüllt. Damit sich die Sache finanziell ausgehen kann, wird dann halt auch Mal etwas aus einer großen Brennerei zugekauft und dann nach einer eigenen Fassreifung unabhängig abgefüllt und verkauft.
So kam es, dass Brendan seinen sogenannten Rum & Raisin entwickelt hat. Meist, eigentlich immer, wird hier Whiskey der GND zugekauft, die sich im Grunde auch nur ein paar Kilometer entfernt auf der anderen Seite der grünen Grenze befindet. Und John Teeling versorgt die Branche mit hervorragendem Whiskey, das kann immer wieder unter Beweis gestellt werden.
Der Whiskey aus der GND wird dann in PX-Fässern (Raisin) und in Killowen Dark Rum Fässern (Rum) gefinisht, daher auch der Name.
Der Rum & Raisin war bisher immer in 500 ml Flaschen erhältlich, seit dem Batch aus dem Herbst 2023 wird er in 700 ml Flaschen abgefüllt, zum gleichen Preis. So funktioniert Inflationsbekämpfung.
Bis dato waren die Rum & Raisins alle mindestens richtig gut, mal schauen, was sich hier ergibt.
Fakten zum Killowen Rum & Raisin
Produzent: Great Northern Distillery, Dundalk, County Louth, Republic of Ireland Abfüller: Killowen Distllery, Killowen, County Down, Northern Ireland Alkoholgehalt: 55,0 % ABV Inhalt: 0,7 Ltr. Distilled: k.A. Bottled: 2023 Alter: 3 Jahre (NAS) Fass: PX-Butt & Dark Rum Finish
Meine Bewertung: Ich gebe 88 Punkte für den Killowen Rum & Raisin. Die Flasche wächst, der Inhalt bleibt qualitativ top: So funktioniert Inflationsbekämpfung. Weitere Bewertungen zu diesem Single Malt gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.
Am heutigen Whiskeyfreitag gibt es wieder etwas aus einer meiner Lieblingsbrennereien, nämlich von der Killowen Distillery in den Mourne Mountains, nördlich des Carlingford Lough.
Diese Brennerei ist immer noch sehr klein, trotz der kürzlich erfolgten Erweiterung. Und Brendan Carty, der Head Distiller und Mastermind hinter Killowen brennt tatsächlich nicht nur Whiskey, sondern er brennt auch dafür 😉
Bis dato waren alle Releases von eigenem Whiskey Einzelfassabfüllungen, so auch dieser. Hier wurde ein 120 Liter ex-PX Fass abgefüllt, und zwar zum 5. Geburtstag von Irish Whiskey Auctions, DEM Auktionshaus für Irish Whiskey.
Ich musste natürlich zuschlagen, keine Frage, denn seit unserer Führung, die ich hier ein wenig beschrieben habe, bin ich Fanboy.
Wie üblich ist Brendan bei seinen Produkten extrem transparent. Wenn man will, kann man ausnahmslos alles über diesen Whiskey erfahren. Dafür dient der Beipackzettel, den ich euch hier natürlich auch angehängt habe.
Fakten zum Killowen Barántúil Cask 066
Produzent: Killowen Distillery, Killowen, Newry, Northern Ireland Abfüller:OA Alkoholgehalt: 57,4 % ABV Inhalt: 0,5 Ltr. Distilled: Februar 2020 Bottled: September 2023 Alter: 3 Jahre Fass: ex-PX Sherry cask
Meine Bewertung: Ich gebe 88 Punkte für den Killowen Barántúil Cask 066. Ich bin nicht umsonst Mitglied des Killowen Cult, die Whiskeys sind alle hervorragend. Weitere Bewertungen zu diesem Irish Whiskey gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.
Wenn einer eine Reise tut, dann hat er was zu erzählen. Und wenn sich 5 Leute zusammenfinden zu einer Reise, dann gibts noch viel mehr zu berichten.
Fangen wir mal ganz vorne an: Es war der Sommer 2022, da kam unser lieber Deit zu mir und meinte, ein Vereinsausflug wäre mal wieder angebracht und ich möge da ein wenig was tun. Nicht ahnend, was da folgen könnte, gab ich zu bedenken, dass ich ja noch nie in Schottland war und daher auch relativ wenig beitragen könnte. Kurze Replik darauf von Deit: Wer redet denn von Schottland? Die Iren machen ja auch guten Whiskey. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich damit schon gefangen war.
Die Vorbereitungen
Erst vergingen dann noch einige Monate, bis sich was tat, dann wurden mal ganz locker Ideen gesammelt, was man so tun könnte, wohin man schauen könnte,…. Der Zeitrahmen von einer guten Woche war ja schon vorgegeben. Die Teilnehmer standen dann auch schnell mal fest: Deit, Edei, Erwin, Wolf und natürlich meine Wenigkeit. Und ein Termin sollte natürlich auch noch gefunden werden. Anfangs war rasch mal Mitte Mai 2023 im Gespräch, allerdings war dann auch klar, dass die Person, die das Ganze ins Rollen gebracht hat, nicht dabei sein hätte können. Also haben wir als Alternativtermin die letzte Septemberwoche festgelegt. Die Woche wurde noch ein wenig ausgeweitet, und so stand dann fest, dass wir am Freitag, dem 22. September wegfliegen und am Sonntag, dem 1. Oktober wieder heimkehren.
Ich habe dann mal einen groben Zeitplan ausgearbeitet und vorsichtshalber schon mal die Flüge gebucht, denn dank früher Buchung konnten wir hier sehr kostengünstig mit der Lufthansa fliegen. Anfang April gab es dann eine Arbeitssitzung, um das Programm ein wenig abzustimmen. Hier behaupten allerdings nur die allerbösesten Zungen, dass wir schon ein wenig am „Produkt“ verkostet haben.
Das Programm wurde dann immer weiter verfeinert, die Route festgelegt und auch noch die Unterkünfte gebucht. Auch die Besichtigungen, egal ob jetzt Brennereien oder sonstige Sehenswürdigkeiten wurden gebucht, das muss man ja heutzutage schon alles im Voraus erledigen. Im heurigen Mai stand ich beispielsweise ganz schön dumm da vorm Guinness Storehouse, weil ich ohne Buchung keinen Einlass mehr bekam.
Es wird ernst
So, und dann war der Tag gekommen. Am Freitag hat uns Erwin, der von uns fünf das größte Auto hat, zwischen 3 und halb 4 in der Früh alle aufgesammelt und dann gings ab nach München zum Flughafen. Dort noch ein Frühstück eigenommen nachdem wir durch alle Kontrollen durch sind, und schon starteten wir unsere Reise und wir saßen im Flieger nach Dublin. Beim Anflug auf den Flughafen Dublin habe ich mich dann auch gefühlt wie ein kleines Kind, ich fühle mich dort einfach recht wohl. Einen Mietwagen haben wir natürlich auch noch ausgefasst, der musste natürlich recht groß sein, immerhin waren wir zu fünft und das Gepäck darf man auch nicht vergessen. Aber ein Opel Combo hat uns ganz gute Dienste geleistet.
Wir fuhren dann nach Howth zu unserer ersten Unterkunft in einem B&B, wie es für Irland üblich ist, ganz klassisch. Der Gastgeber Andy war ein sehr netter Kerl.
Danach ging es mit dem DART nach Dublin City hinein, denn um 14 Uhr hatten wir unseren Slot im Guinness Storehouse, einem der wohl besten Museen, was die Produktion von Nahrungs- und Genussmitteln angeht. Ich habs zwar schon gesehen gehabt, aber man achtet dann halt auf ein paar andere Details,…. Hier wird das weltberühmte Guinness Bier wirklich hervorragend in Szene gesetzt, das meinte auch unser mitreisender Bierverweigerer. Er war es auch, der den Hashtag „#Produktschulung“ für unseren Ausflug festgelegt hat. Und direkt im Anschluss haben wir dann noch die kleine aber feine Pearse Lyons Distillery besucht, die halt mit ihrem spektakulären Gebäude, einer ehemaligen Kirche, beeindrucken kann. Die Kosten für die Instandsetzung des Gebäudes waren derartig hoch, dass sich diese Brennerei auch in 100 Jahren noch nicht rechnen kann, aber ich glaube, darum geht es dort nicht. Der Ausstoß kann auch nicht wirklich groß sein, wenn man sich die beiden Stills anschaut. Und mehr ist da nicht.
Und nach einem Abendessen und einem kleinen Absacker ging es wieder mit dem Zug nach Howth, wo das Bett schon auf uns wartete.
Ab in den Südwesten
Am nächsten Tag fuhren wir gestärkt mit einem „fried breakfast“ in Richtung Südwesten. Ein Besuch in der Clonakilty Distillery war um 14 Uhr angesagt. Auch die kannte ich schon davor, aber da man hier Zugang zu einer „working distillery“ hat, in der tatsächlich gearbeitet wird, ist diese Brennerei definitiv einen Besuch wert. Aktuell ist von dort noch nichts Selbstgebranntes auf dem Markt, es kann aber nicht mehr ewig dauern. Die 3 Jahren wären schon längst erreicht, aber die Scullys, die Eigentümerfamilie, will sich halt Zeit lassen. Mit gefällt es dort und ich finde, die Leute da machen einen guten Job.
Dann ging es weiter, über Cork und Midleton zu unserer Unterkunft, die wir für 2 Nächte bewohnt haben. Die war tatsächlich mitten in der Einöde, aber dafür hatten wir Ruhe. Am Abend ging es rein nach Midleton, denn erstens mussten wir noch essen, und zweitens wollte ich den Mitreisenden die Stimmung in einem Pub näherbringen, wenn Irland bei der Rugby Weltmeisterschaft spielt. Und das Spiel gegen Südafrika war erstens ein sehr gutes, was schon mal gut für die Stimmung war, und dass die Iren da auch noch als Sieger hervorgingen, war auch noch ganz hilfreich. Dass dann später im Viertelfinale gegen die All Blacks aus Neuseeland Endstation war, steht auf einem anderen Blatt.
Nach der Nacht ging es zum Frühstück nach Cork City, aber für eine Rundfahrt im Hop-on-hop-off-Bus waren wir schon etwas zu spät dran, also besuchten wir das Cork City Gaol und schauten uns an, wie die Leute früher weggesperrt wurden. Nicht immer schön, soviel sei dazugesagt.
Dann ab nach Midleton, denn um 14 Uhr wartete die Führung in der dort ansässigen Midleton Distillery auf uns. Davor noch das Auto zu unserer Herberge gestellt und mit dem Taxi zurückgekommen, damit wir alle die Tour und das anschließende Premium Tasting genießen konnten.
Die Tour führte durch die Old Midleton Distillery, so kamen wir sehr nahe an die ganzen alten Anlagen und Aparaturen ran, da dort ja nicht mehr produziert wird. In die New Midleton Distillery kamen wir nicht rein. Aber ein Blick in die dort befindliche Micro Distillery wurde uns schon gewährt. Dort werden die Experimente durchgeführt und auch mal die „mutigeren“ Sachen ausprobiert. Schön, dass man dort auch Raum für ausgefallenere Sachen hat. Und zum Premium Tasting führte man uns danach in das Distillers Cottage, das früher unter Anderem der legendäre Barry Crocket bewohnt hatte. Gerenell muss man schon sagen, dass das halt eine riesige Anlage ist, denn wie sonst bekäme man die 64 Millionen LPA (Liter purer Alkohol) hin. Und dort gibt es schon auch sehr feine Releases, wenn ich an die Redbreasts und die Powers denke,….
Am Abend dann wieder die Nahrungsaufnahme und dann nach der Taxifahrt noch der Absacker in der Herberge.
Und jetzt zwei Tage im Kingdom
Am nächsten Tag der Reise ging es dann mal los in Richtung Nordwesten, das sogenannte „Kingdom of Kerry“ wartet auf uns. Erst gingen wir ein verspätetes Frühstück bei den sogenannten „Golden Arches von Killarney“ an, also beim bösen „M“. Dann betrachteten wir mal das Cahergall Stone Fort in der Nähe von Caherciveen. Schon recht lässig, was die dort in früherer Zeit so aufgebaut haben, ohne das ganze technische Wissen von heute. Ballycarbery Castle, das unmittelbar in der Nähe steht, musste natürlich auch noch besucht werden, also zumindest von der Ferne aus. Dann vorbei an der SkelligSix18 Distillery, die wir aber nicht besichtigten, nach Portmagee, wo wir zu den Kerry Cliffs abbogen. Ich liebe ja Klippen und Steilküsten, das beeindruckt mich jedes Mal wieder aufs Neue ganz nachhaltig. Der Wind dort war aber an jenem Tag ganz schön heftig.
Leider konnten wir aufgrund der knappen Zeit den Ring of Kerry nicht mehr fertig fahren, denn um 15:30 Uhr war eine private Führung bei der Killarney Distilling Company angesagt, nicht zu verwechseln mit der Killarney Distillery. Dieses riesige Bauwerk mit seinen imposanten Stills fällt schon beim Vorbeifahren auf. Michael Crowley, seines Zeichens verantwortlich für die Fassverkäufe dort, nahm sich für uns fünf eineinhalb Stunden Zeit, er zeigte uns die Brennerei, die an jenem Tag geschlossen hatte, führte uns durch sämtliche Teile der Anlage und ließ uns wissen, dass die bei der Brennerei verwendeten Leimbinder aus Österreich stammen. Woher genau, konnte er uns da leider nicht sagen. Generell muss man sagen, dass bei dieser Brennerei nicht gekleckert wurde, sondern wirklich geklotzt. Die Verantwortlichen dort konnten sehr viel Geld von Investoren einsammeln, gerade in den USA. Das Stillhouse ist so gebaut, dass man die schönen Potstills, die zu dem Zeitpunkt gerade erst zwei bis drei Wochen in Betrieb waren, von der Straße aus betrachten kann, wirklich imposant. Und das Restaurant, das an dem Tag auch nicht offen hatte, lädt auch zum Verweilen ein. Michael brachte dann auf der Dachterrasse noch ein paar Geschichten aus dem Nähkästchen der irischen Whiskeyindustrie, mehr wird hier nicht verraten. Herzlichen Dank für diese Führung.
Nach dem Bezug der Unterkunft und der Einnahme des Abendessens musste natürlich auch noch ein Besuch in der Celtic Whiskey Bar & Larder sein, denn eine derartig gut sortierte Whiskeybar sieht man auch nicht alle Tage.
Dingle
Tags darauf ging es auf eine andere berühmte Halbinsel, und zwar nach Dingle. Nach einem kurzen Stopp am Inch Beach (unsere beiden Paragleiter bekamen gleich feuchte Augen), fuhren wir in die Stadt Dingle, wo wir an der gleichnamigen Dingle Distillery stoppten. Ursprünglich war ja geplant, dass wir eine Führung vom geschätzten Neil Saad bekommen, aber der Tourplan wurde dann doch geändert, jedoch konnten wir davor mit Neil noch ein bisschen plaudern. Ein Geschenkssackerl mit meinem jährlichen Single Malt bekam ich auch noch, ebenso wie ein Sample aus meinem eigenen Fass, welches auch der Grund für dieses Geschenkssackerl war. Die Brennerei ist jetzt sicherlich nicht die Schönste auf der ganzen Insel, aber es ist eben der ihr ganz eigene Charme, der mich bei meinem ersten Besuch 2019 sofort beeindruckt hat, und es gelingt dann jedes Mal wieder. Man kann auch sehr sehr nahe an die ganzen Prozesse rankommen, das ist der Vorteil, wenn die Brennereien so klein sind.
Nach der Tour setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren den Slea Head Drive. Meinen Erzählungen, dass es dort die Möglichkeit gäbe, gegen Entgelt ein kleines Lamm zu halten, wurde ja anfangs kein Glauben geschenkt, aber dann war es doch so, dass ein Schild an der Straße so einen Service ankündigte. Beweisfotos gibts gerne auf Anfrage. Am Dunmore Head war ein Halt angesagt, denn ich wollte unbedingt raus bis ans westlichste Ende der Hauptinsel Irland, das ist ein beeindruckender Ort für mich, ich fühle mich dort jedes Mal aufs Neue wohl, eine neue Energie durchströmt mich,….. Ich glaube, wenn ich mal alt bin, werde ich mir dort in der Nähe eine Sommerresidenz zulegen. Dann noch weiter zum Fotostopp an Dunquin Pier, den man nicht auslassen sollte. Rainer und ich gingen runter zur Anlegestelle, der Rest gönnte sich inzwischen einen Brownie. Dann ging es an der Nordseite der Halbinsel zurück nach Dingle, wo wir im Rainbow Hostel unsere Zimmer bezogen. Nach einer kurzen Ruhepause gingen wir in die Stadt zum Abendessen und dann trabten wir auf meinen Vorschlag hin ins Dick Mack´s. Anfangs war die Stimmung noch nicht so gut, aber dann kam ein Musikerpärchen daher und mit der Livemusik wurde es ein legendärer Abend, von dem wir einander noch lange vorschwärmen werden. Wir wurden auch beglückwünscht zur höchsten Rechnung, die das Barpersonal bis dato gesehen hatte. Und Rainer feierte da ja in seinen Geburtstag hinein, also war das schon in Ordnung so.
Überführungsetappe
Tags darauf machte sich der Tross unserer Reise dann noch bei Dunkelheit auf den Weg, denn dieser war weit, an jenem Tag. Der örtliche SuperValu in Dingle wurde in aller Frühe für ein mobiles Frühstück gestürmt, dann ging es dank Google Maps über den Connor Pass nach Tarbert, wo wir zeitgerecht die Fähre nach Killimer erwischen mussten, sonst wäre es wirklich knapp geworden.
Wie könnte man die bekannteste Sehenswürdigkeit in Irland auslassen? Geht nicht, also die Cliffs of Moher angefahren. Leider war der O´Brian´s Tower an diesem Tag aufgrund des Starkwindes geschlossen, aber trotzdem sind die Klippen immer wieder aufs Neue beeindruckend. Danach ging es weiter nach Kilbeggan, um die dortige Locke´s Distilery zu besichtigen. Hierbei handelt es sich tatsächlich um die älteste noch in Betrieb befindliche Brennerei weltweit. Bushmills wirbt zwar auch mit dem Titel „älteste Brennerei der Welt“, aber ganz richtig ist das nicht.
Bei Kilbeggan handelt es sich mehr oder weniger um ein Museum, das noch teilweise in Betrieb ist. Es wird nicht wirklich viel Whiskey dort gebrannt, aber es ist sehr interessant, durch diese alten Gemäuer durchzugehen. Der Kilbeggan Whiskey, der auf dem Markt ist, wird fast zur Gänze bei Cooley destilliert, aber wie gesagt, ein kleines Bisschen wird auch vor Ort produziert, was wir dann noch beim Handfilled bemerken sollten.
Nach dem Ende der Tour, welches mit einem Tasting abgeschlossen wurde, nahmen wir noch ein Getränk zu uns, um dann eine Handfilled-Flasche zu erwerben. Unser Guide war dann doch schwer überfordert damit, dass wir alle fünf einen haben wollten, und nicht nur einer. Warum? Der Whiskey wurde nicht wie recht oft mittels einer Apparatur aus einem Fass über einen Plexiglaszylinder in die Flasche gefüllt, nein, wir mussten alle den Whiskey mittels Valinch aus dem Fass ziehen, zweimal mithilfe eines Siebes „filtrieren“ und dann in die Flasche füllen. Etwas mehr Aufwand, aber viel mehr Spaß.
Danach ging es noch weiter nach Mulingar, wo wir nach dem Abendessen und einem kleinen Absacker nächtigten.
Der König des Nordens
Ja, diese Überschrift ist eine Anspielung auf Game of Thrones, das ja auch großteils in Nordirland gedreht wurde. Und Tatsache ist auch, dass das Staatsoberhaupt von Nordirland ein König ist, nämlich der Ohrwaschl-Karli, wie wir Österreicher ihn mehr oder weniger liebevoll nennen.
Aber für diesen Donnerstag war dann tatsächlich Belfast angesagt, wo ich selbst auch noch nie wirklich war, obwohl es für mich bereits die sechste Reise nach Irland war. Es war sogar der einzige Tag, an dem wir keine Brennerei besichtigten, denn das Programm war ein Anderes. Um 13 Uhr starteten wir eine geführte Tour zu den sogenannten Peace Walls, die teilweise immer noch die Wohnviertel der katholischen Bevölkerung von jenen der protestantischen trennen. Irgendwie ist es schon auch sehr befremdlich und irgendwie furchterregend, dass der Frieden, der durch das Karfreitagsabkommen erreicht wurde, so fragil ist. Seine Ursprünge hat dieser Konflikt, der manchmal der Einfachheit halber fälschlicherweise auf die Religion heruntergebrochen wird, in der sogenannten Plantation of Ulster. Meiner Meinung nach ist die konzertierte Umsiedlung von Menschen nur in den seltensten Fällen eine gute Idee.
Da in Belfast aber auch das architektonisch beeindruckende Titanic Belfast steht, immerhin wurde die weltberühmte Titanic in Belfast zusammengebaut, schauten wir auch dort noch vorbei. Auch dieses Museum kann einen durchgehenden roten Faden aufweisen und ist aus meiner Sicht hervorragend kuratiert und inszeniert, definitiv einen Besuch wert.
Dann wars mal Zeit für Nahrungsaufnahme, das Abendprogramm war an diesem Tag eher gemütlich.
Antrim Coast
Tags darauf ging es an die Causeway Coast, die auch als „Area of outstanding natural beauty“ ausgeschrieben ist. Und ja, dort ist es wirklich schön. Nach einem Frühstück in einem Hofladen & -cafe einer Landwirtschaft (hat mir sehr gut gefallen), ging es erst mal zur Carrick-a-Rede Rope Bridge. Leider war die Brücke aufgrund von Starkwind an diesem Tag gesperrt, weshalb wir den Blick von vorne auf die Klippen nicht bekommen hatten, aber auch so war es dort schön. Und schließlich konnten wir Rainer sein gewünschtes „Ochalossaeis“, also ein Softeis gewähren.
Danach ging es zum Giant´s Causeway. Sensationell, was die Natur alles so hinstellen kann. Diese sechseckigen Basaltsäulen beeindrucken nachhaltig. Und da wir den Rundweg genommen hatten, kamen wir auch alle auf unsere 10000 Schritte.
Und wieder mal Whiskey, diesmal Bushmills
Und dann auf ins nahe gelegene Bushmills. Nach dem Bezug der Unterkunft machten wir uns auf zur Bushmills Distillery, wo um 15:30 Uhr die Tour angesagt war. Da Bushmills im Jahr 2005 die erste Whiskeybrennerei war, die ich je besucht hatte, ist mir wohl bis dahin ein wohl etwas verklärter Blick auf diese Brennerei eigen. Ich wunderte mich aber doch ein wenig, warum ich so wenig Fotos von der Brennerei hatte. Daher: Am Beginn unserer Tour wurden wir darauf hingewiesen, dass das Fotografieren verboten wäre, es wurden „health- and safety reasons“ vorgeschoben,…. Und auch über das Verhalten bei Feueralarm wurden wir noch aufgeklärt. Dann war die Tour jetzt nicht wirklich außergewöhnlich. Wir konnten zwar die Befüllung der Fässer ansehen und die an diesem Tag nicht in Betrieb befindliche Bottlinganlage, aber ansonsten wars halt dann doch „more of the same“. Aber zu den Höhepunkten komme ich noch. Die Tour fing wie gesagt um halb vier am Nachmittag an und endete in der Bar mit einem inkludierten Dram. Ein Dram ist zwar sehr wenig, aber ok, die Tour kostete auch nicht viel. Die Bar, in der wir um 16:30 Uhr ankamen, schließt üblicherweise aber um 16:45 Uhr, daher recht wenig Zeit, noch die weiteren Produkte der Brennerei zu verkosten. Als wir dann aber um 16:40 Uhr zur Bar schreiten wollten, um einen weitern Dram zu uns zu nehmen, wurde kurzerhand eine Tafel aufgestellt mit der Aufschrift „Bar closed“. Wollte da jemand am Freitag Nachmittag in Wochenende? Aber damit nicht genug, es sollte noch das Allerbeste folgen. Ich schaute mich im Giftshop um, fand aber nichts, was mich wirklich reizte. Aber Erwin und Deit wollten noch etwas kaufen und schritten zur Kassa. Erwin konnte seinen Kauf noch tätigen, aber dann ging plötzlich wie bestellt der Feueralarm los und wir wurden auf den Parkplatz geschickt. Deit konnte nicht mal mehr zahlen und musste unverrichteter Dinge abrücken. Das war dann das recht aprupte Ende der Führung.
Wir waren dann doch recht angefressen, weshalb wir dann in den gegenüberliegenden Spar Markt gingen, um uns mit etwas Proviant einzudecken, und da waren dann auch einige der Brennereibediensteten vor Ort, um ihre Wochenendeinkäufe zu tätigen. Also wollte man uns wohl wirklich einfach loswerden, dieser Eindruck ist bei uns so entstanden. Als „Strafe“ haben wir dann eine Flasche Whiskey mitgenommen, der nicht von Bushmills war, und zwar einen Two Stacks, der übrigens hervorragend war.
Wir machten es uns dann in unserer Unterkunft bei Kaltgetränken, Whiskey und Knabbereien gemütlich, bevor wir zum Abendprogramm mit Essen,… schritten.
Eigentlich war es ja mein Plan, beim Heimflug eine Flasche Bushmills 15yo mitzunehmen, aber nach diesem Erlebnis habe ich darauf verzichtet.
Das Beste kommt zum Schluss
Und ja, nun war unsere Reise fast schon wieder vorbei, aber eine letzte Brennerei wollte noch besichtigt werden. Wir fuhren durch ein Frühstück gestärkt noch die Dark Hedges an, bekannt aus Game of Thrones. Und ja, das hat schon was. Rainer versuchte sich hier an einem Geocache, der ließ sich aber nicht so leicht finden.
Und dann ging es fast schon wieder rüber in die Republik, ein Besuch bei Brendan Carty und seiner Killowen Distillery war angesagt. Wir kamen ein paar Minuten zu spät an, aber das tat dem Ganzen keinen Abbruch. Wir wurden von Brendan persönlich mit je einem Glas Poitin begrüßt, und schon ging die Führung los. Da Killowen eine der kleinsten Brennereien auf der Emerald Isle ist, war die Führung rasch erledigt, aber das macht nichts. Brendan erklärte uns alles recht ausführlich und so konnten wir uns alle ein Bild davon machen, was Craft Distilling wirklich ist, also mit viel Liebe und Handarbeit, so wie wir es von unserem lieben Freund Staff beim Bierbrauen kennen. Ein kleines Beispiel: Die Fermentationszeit bei Killowen ist nicht 50 Stunden, wie bei Bushmills, nein, es sind 14 Tage, und dann auch noch teilweise mit wilden Hefen,… Und das alles wird dann ganz transparent dargelegt, im Beipackzettel, der den selbst destillierten Whiskeys beiliegt, siehe hier und hier. Und mit wie viel Leidenschaft, Passion und Liebe die Leute hier am Werk sind, sehr sehr lässig. Dann durften wir natürlich auch noch verkosten, und zwar nicht zu knapp.
Und zu guter Letzt hat uns Brendan auch noch ins Warehouse, das nur ein paar Meter von der Brennerei entfernt ist, mitgenommen. Und dort konnten wir direkt aus den Fässern verkosten, das war sehr schön und hat dem Ganzen irgendwie die Krone aufgesetzt. Ja, die Whiskeys von Killowen kosten doch ordentlich, aber wenn man sieht, wie viel Arbeit und Liebe dahintersteckt, und wenn man bedenkt, wie gut diese Whiskeys dann auch schmecken, dann ist der Preis auf jeden Fall nachvollziehbar.
Die Abendgestaltung in Rostrevor war dann noch recht gemütlich und so gingen wir dann alle recht zufrieden zu Bett, denn am nächsten Tag war die Tagwache wieder recht früh.
Und es geht wieder nachhause
Und ja, alles hat ein Ende, so auch dieser Ausflug nach Irland. Am Sonntag in aller Frühe brachen wir unsere Zelte in Rostrevor ab, fuhren bei Newry über die Grenze in die Republik Irland in Richtung Flughafen Dublin. Das Auto musste zurückgegeben werden. Dann Gepäckabgabe, Sicherheitskontrollen,….. Ein Frühstück wurde noch genossen und dann ging es auch schon wieder im Flieger zurück nach München. Ja, ich habe es sehr genossen auf meiner Herzensinsel, aber es ist dann auch wieder wunderschön, wenn man seine Lieben zuhause in die Arme schließen kann.
Ich hoffe, ich konnte meine lieben Freunde und Begleiter ein wenig für den irischen Whiskey begeistern. Es geht ja nicht darum, dem Scotch abzuschwören, sondern eher darum, seinen Horizont zu erweitern.
Nach einiger Absenz, bedingt unter Anderem durch einen Ausflug nach Irland (dazu ein anderes Mal mehr), gibts am heutigen Whiskeyfreitag wieder mal etwas ganz Feines von der grünen Insel, und zwar von Killowen.
Wie bereits früher mal erwähnt, ist Killowen ist eine der kleinsten Brennereien auf der Insel, sie befindet sich im County Down, also in Nordirland. Ich habe den Head Distiller Brendan Carty über Facebook kennengelernt und habe ihn dann auch im Mai 2023 bei der Whiskey Live in Dublin getroffen. Und im Zuge unseres Ausfluges nach Irland kamen wir dann auch bei ihm und seiner Brennerei vorbei, ein wahres Erlebnis und der Höhepunkt der Reise. Und ja, ich bin bekennender Kulter, also Mitglied des Killowen Kult.
Brendan machte eine Führung durch seine Destillerie, die recht kurz war, da sie im Grunde aus zwei Räumen besteht, aber er ließ uns dann doch auch Einiges kosten. Wir kamen nicht zu kurz, Poitin, Whiskey, den er als Bonder bzw. Independent Bottler abgefüllt hat und dann natürlich auch eigener Whiskey. Und das war eben dieser hier.
Dieser Whiskey war für mich dann auch der Höhepunkt dieser Führung, bis auf den Ausklang halt, denn Brendan hat uns dann in sein Warehouse mitgenommen, wo wir dann direkt aus den Fässern getrunken haben, sensationell.
Bei Killowen ist man sehr offen und transparent, was die Herstellung betrifft. Die Mashbill wird klar dargelegt, auch die Fermentationszeit (2 Wochen) und die verwendete Hefe (in dem Fall wild) und viele weitere Details werden ganz klar dargelegt.
Wer noch mehr über diesen Whiskey erfahren will, hier der Beipackzettel:
Fakten zum Killowen Barántúil Cask 202
Produzent: Killowen Distillery, Killowen, Newry, Northern Ireland Abfüller:OA Alkoholgehalt: 56,06 % ABV Inhalt: 0,5 Ltr. Distilled: August 2019 & Februar 2020 Bottled: Juni 2023 Alter: 3 Jahre Fass: ex-Bourbon Cask, Tawny Port Cask Finish
Meine Notizen
Farbe: rubinrot Nase: Erdbeeren, Himbeere, Kirschen, leichtes Lagerfeuer, feuchtes Moos, Haribo Kirschen Gaumen: sehr starker Antritt, Kirsche, Waldbeeren, etwas Torfrauch, Maiwipferlhonig, Vanille, sehr cremig Abgang: lang, Himbeere, Kirsche, Fichtennadeln, ganz wenig Rauch, Malz
Meine Bewertung: Ich gebe 88 Punkte für den Killowen Barántúil Cask 202. Wahnsinn, so ein junger Whiskey und schon so derartig ausgereift. Weitere Bewertungen zu diesem Irish Whiskey gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.
Whiskeyfreitag, und heute gibts etwas aus einer der spannendsten Destillerien der Emerald Isle, und zwar von Killowen.
Killowen ist eine der kleinsten Brennereien auf der Insel, sie befindet sich im County Down in den Mourne Mountains, also in Nordirland. Brendan Carty, der Inhaber und Master Distiller, ist einer der ganz wilden Hunde in der irischen Whiskeyszene, den er ist einer der Vorreiter, wenn es darum geht, das „Technical File“ zum Irish Pot Still Whiskey zu ändern.
Was ist denn das? Es gibt so geografisch geschützte Bezeichnungen, wie Wachauer Marille, Steirisches Kürbiskernöl, Südtiroler Speck,……. Und für alle diese geschützten Bezeichnungen gibt es Regeln, die in den „Technical Files“ festgehalten sind. Diese sind manchmal etwas absurd, als Beispiel mag hier dienen, dass Kürbiskernöl aus dem Aichfeld, also der Gegend rund um Judenburg und Knittelfeld zwar aus der Steiermark kommt, aber nicht als Steirisches Kürbiskernöl bezeichnet werden darf. Aber die Kürbiskerne für Steirisches Kürbiskernöl können gerne auch aus gewissen Gegenden des Burgenlandes kommen oder aus Teilen Sloweniens. Das muss man jetzt nicht verstehen, ist aber so.
Und so ähnlich ist die Sache mit dem Irish Pot Still Whiskey, hier wurden die Regeln zu einer Zeit festgelegt, wo es im Grunde nur einen Produzenten dieser Whiskeyart gab, und zwar die Irish Distillers in Midleton. Jetzt hat man dort nachgefragt, was denn Pot Still Whiskey ausmacht, die haben natürlich ihren aktuellen Stand der Dinge weitergegeben.
Tatsache ist aber, dass die Mashbills früher ganz anders ausgesehen haben als die aktuelle Regel: mind. 30% gemälzte Gerste, mind. 30% ungemälzte Gerste, max. 5% anderes Getreide.
Wie kommt man jetzt an diesen Stoff?
Und jetzt ist es so, dass es unglaublich schwer ist, an Ware von Killowen zu kommen, denn Brendan hat eine sehr treue und fast ein wenig fanatische Fangemeinde, den Killowen Kult. Und die kaufen alles auf, was es gibt. Ein Mitglied dieses Kults kommt auch aus dem Pinzgau 😉 Und ich hatte auch etwas Glück.
Warum ist Brendan jetzt ein Rebell? In diesem Fall war es so, dass Brendan 3 Säcke ungemälzte Gerste verwendet hat, 7 Säcke geräuchertes Gerstenmalz (er schreibt von Smoked Malted Barley), 2 Säcke Hafer, 1 Sack Weizen und 1 Sack Roggen. Also auch die Mengenangaben wie früher. Er nennt diesen „Non-GI Pot Sill“ halt dann Mixed Mashbill.
Wer noch mehr über diesen Whiskey erfahren will, hier der Beipackzettel:
Fakten zum Killowen Barántúil Cask 024
Produzent: Killowen Distillery, Killowen, Newry, Northern Ireland Abfüller:OA Alkoholgehalt: 60,41 % ABV Inhalt: 0,5 Ltr. Distilled: September 2019 Bottled: März 2023 Alter: 3 Jahre Fass: ex-Bourbon Cask, First Fill
Meine Notizen
Farbe:weißer Spritzer Nase: süßer Rauch, Birne, Honig, Würze, sehr reichhaltig Gaumen: cremig, sehr kräftig, Rauch, süß, Thymian, Würze, Salzkaramell, Menthol Abgang: lang, Rosmarin, Rauch, sehr würzig, Honig, angenehm herb.
Meine Bewertung: Ich gebe 88 Punkte für den Killowen Barántúil Cask 024. Unglaublich spannender und außergewöhnlicher Whiskey, ich freue mich auf mehr. Weitere Bewertungen zu diesem Irish Whiskey gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.
Whiskeyfreitag, mal wieder was aus Irland, nein, das stimmt jetzt nicht ganz, wir sind nur zum Teil in (Nord)Irland, zum anderen Teil in Schottland. Ja, es gibt wieder einen dieser schönen Hybridwhiskeys.
Von Killowen hatten wir ja schon mal den ersten Teil des Dalriadan in einer der Notes des letzten Jahres. Und wenn auf einer Flasche draufsteht „Part 1 of 2“, dann geht der geneigte Connaisseur (Wie gendert man dieses Wort richtig? Die Frage ist ernst gemeint.) natürlich auch davon aus, dass es einen „Part 2 of 2“ geben muss.
Da lässt sich Brendan Carty natürlich nicht lumpen und bringt eben auch den zweiten Teil raus. Waren beim ersten Teil noch 40% des Whisk(e)ys von Caol Ila und 60% von Bushmills (vermutlich), dann ist dieses Mal das Verhältnis genau umgekehrt. Es handelt sich also um einen Blended Malt
Die Geschichte hinter dem Whiskey hatten wir schon in der früheren Verkostung, es geht um das antike Königreich Dál Riata, Wikipedia weiß mehr darüber.
Wenn jetzt jemand wieder sagt, dass man die Whiskys aus den Großbrennereien nicht trinken kann weil Massenware und so, dann seien dieser Person natürlich die Erzeugnisse aus der kleinen Microdestillerie Macallan ans Herz gelegt. Dieser Absatz ist nicht ganz ernst gemeint, ihr wisst schon, worauf ich hinauswill.
Der Islay Malt blieb 11 Jahre im ex-Bourbon Cask, der Bushmills wurde für die Dauer von 3 Jahren in Ex-Oloroso-Fässern gefinisht. Dann gab es nach der Vermählung noch ein zehnmonatiges Finish in PX-Fässern und Killowen Dark Rum Fässern, wenn man Irishmalts Glauben schenken darf.
Fakten zum Killowen The Dalriadan – Part 2 of 2
Produzent: Caol Ila Distillery, Islay, Scotland & Old Bushmills Distillery, Co. Antrim, Northern Ireland Abfüller:Killowen Distillery, Killowen, Newry, Northern Ireland Alkoholgehalt: 57,99 % ABV Inhalt: 0,5 Ltr. Distilled: k.a. Bottled: 2022 Alter: 11 Jahre Fass: ex-Bourbon Cask, teilweise Finish im ex-Oloroso-Cask bzw. im Dark Rum Cask
Meine Bewertung: Ich gebe 87 Punkte für den Killowen The Dalriadan – Part 2 of 2. Vielleicht lässt sich Brendan ja mal dazu erweichen, für uns ein Tasting zu machen ;-). Weitere Bewertungen zu diesem Blended Malt Whiskey gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.
Heute ist leicht verspäteter Whiskey-Freitag, ich weiß.
Dafür gibts heute mal etwas recht Spezielles, das die Verspätung wieder gut machen soll.
Killowen ist eine der kleinsten Destillerien auf der Emerald Isle, genauer gesagt sind wir hier in Killowen im Count Down in Nordirland. Der Mastermind hinter dieser Brennerei ist Brendan Carty, ein grundsympathischer Mann, der dank seiner Aktivitäten auf Social Media schon über eine überproportional große Fanbase zurückgreifen kann. Das hat er wirklich gut gemacht.
Brendan ist auch ein innovatives Kerlchen, der sich viele Sachen überlegt, einerseits macht er viele Sachen mit gesourctem Whiskey, er brennt auch Rum und Poitin, um die Jahre bis zum ersten Release selbstgebrannten Whiskeys zu überbrücken, andererseits hat er auch Whiskey destilliert, der mit Sicherheit näher am irischen Original des Pot Still Irish Whiskey dran ist, als das, was die aktuellen Regelungen zulassen, hier gehts vor allem um die verwendeten Getreidearten. Aber so wie es aussieht, wird das „Technical File“ geändert und er kann es dann als Pot Still Irish Whiskey verkaufen.
Was hat es nun aber mit diesem Tröpfchen auf sich? Der Name „The Dalriadan“ ist ein Rückgriff auf das antike Königreich Dál Riata, das grob gesagt die westlichen Highlands in Schottland (inkl. Inseln) und den Nordosten der irischen Insel umfasste. Was wir hier vor uns haben ist nicht nur ein Blended Malt, nein, es ist sogar ein sogenannter Hybrid Whiskey, also ein Whiskey aus zwei verschiedenen Ländern.
40% dieses Whiskeys kommt aus der Caol Ila Distillery auf Islay in Schottland, 60% aus einer nicht genannten Brennerei im County Antrim in Nordirland. Wenn man jetzt das Alter der beiden Malts mit einbezieht, nämlich 11 Jahre, bleibt nur die Old Bushmills Destillery übrig als Produzent.
Der Islay Malt blieb 11 Jahre im ex-Bourbon Cask, der Bushmills wurde für die Dauer von 3 Jahren in Ex-Oloroso-Fässern gefinisht.
Da sich gerade Part 2 of 2 auf dem Weg in den Pinzgau befindet, macht es Sinn, den Part 1 of 2 jetzt endlich mal zu besprechen.
Fakten zum Killowen The Dalriadan – Part 1 of 2 KD
Produzent: Caol Ila Distillery, Islay, Scotland & Old Bushmills Distillery, Co. Antrim, Northern Ireland Abfüller:Killowen Distillery, Killowen, Newry, Northern Ireland Alkoholgehalt: 57,5 % ABV Inhalt: 0,5 Ltr. Distilled: k.a. Bottled: 2021 Alter: 11 Jahre Fass: ex-Bourbon Cask, teilweise Finish im ex-Oloroso-Cask
Meine Bewertung: Ich gebe 87 Punkte für den Killowen The Dalriadan – Part 1 of 2 KD. Brendan Carty traut sich was, und das ist sehr gut so. Weitere Bewertungen zu diesem Blended Malt Whiskey gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.