Caol Ila 2009 WM

Heute haben wir wieder Whiskyfreitag, und da kommt bei mir mal der Caol Ila 2009 WM ins Glas.

Ja, wir haben bald Weihnachten, bald ist das Jahr zu Ende. Und irgendwie ist es dann schon auch so, dass versucht wird, ein wenig Bilanz zu ziehen über das Whiskyjahr 2022.

Von den Tastings her gab es für mich heuer ganz klar zwei Highlights, und zwar das Raritätentasting im April in den Räumlichkeiten des Pinzgau Bräu in Bruck, für welches wir unseren Whiskyfreund Joe Riedmüller von der Tiroler Whiskyausstellung gewinnen konnten, und ein weiteres Tasting von Joe, welches im November in Volders in Tirol stattgefunden hat, und zu dem eine kleine Abordnung des Whisky Circle Pinzgau angereist ist.

Dort hat uns Joe auch als Starterdram für die zweite Hälfte des Tastings diesen Caol Ila eingegossen, den er sich gemeinsam mit dem Hofermarket in Sterzing exklusiv hat abfüllen lassen von Wilson & Morgan.

Viele sagen ja, dass Caol Ila eine Massenbrennerei ist, die nur für Quantität und nicht für Qualität stünde. Klar, die kleinste Brennerei ist es jetzt nicht, aber man vergleiche jetzt mal die Produktionskapazitäten von Caol Ila mit jenen von Macallan, dann hat sich diese Debatte aus meiner Sicht recht flott erledigt.

Zugegeben, dieser Caol Ila konnte natürlich mit den sonstigen bei diesem Tasting verkosteten Preziosen nicht ganz mithalten, aber dieser Vergleich wäre auch mehr als unfair dieser Abfüllung gegenüber. Schauen wir uns die Eckdaten mal an.

Fakten zum Caol Ila 2009 WM

Produzent: Caol Ila, Islay, Schottland
Abfüller: W&M
Alkoholgehalt: 48 % ABV
Inhalt: 0,7 Ltr.
Distilled: 24. November 2009
Bottled: 04. Juli 2022
Alter: 12 Jahre
Fass: Refill Hogsheads, Finish in First Fill Bourbon Hogsheads (22 Monate)

Meine Notizen

Farbe: Gold
Nase: Vanille, Karamell, Malzzuckerl, süß, Biskotten, leichter Rauch
Gaumen: Haselnüsse, Karamell, etwas Asche, leichte Holzwürze, Heu
Abgang: aschiger RAuch, süß, ein wenig bitter, Vanille, Malz

Meine Bewertung: Ich gebe 85 Punkte für den Caol Ila 2009WM. Das hier ist ein sehr schöner und sehr solider Dram. Und die Alkoholstärke ist wunderbar gewählt. Weitere Bewertungen zu diesem Single Malt gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.

Dingle Samhain

Tja, worüber schreiben wir denn am heutigen Whiskeyfreitag? Hat nicht die Dingle Distillery kürzlich etwas Neues veröffentlicht?

Ja, und zwar den Dingle Samhain, der zu Halloween herausgekommen ist.

Samhain (die Aussprache dieses Wortes ist recht kompliziert) ist mehr oder weniger das gälische Vorgängerfest zu Halloween. Hier wird also Tradition groß geschrieben.

Der Samhain ist Teil der neuen Abfüllungsserie (Wheel of the Year), welche wohl irgendwie auch die bisherigen Small Batch Veröffentlichungen ersetzen sollte. Aus dieser Reihe sind insgesamt 8 Releases vorgesehen, hört man zumindest.

Für diesen Whiskey wurde jetzt Whiskey, der davor in First Fill Bourbon Barrels gelagert wurde, noch mit einem zweijährigen Finish in Moscatel Fässern verfeinert. Mal schauen, was bei diesem Irish Whiskey draus geworden ist.

Von diesem Tropfen wurden übrigens 10000 Flaschen veröffentlicht, also durchaus eine gewisse Limitierung. Das hat sich auch beim Bestellen bemerkbar gemacht, ich durfte ein wenig warten.

Fakten zum Dingle Samhain

Produzent: Dingle Distillery, Dingle, Co. Kerry, Republic of Ireland
Abfüller: OA
Alkoholgehalt: 50,5 % ABV
Inhalt: 0,7 Ltr.
Distilled: k.A.
Bottled: k.A.
Alter: 3 Jahre (NAS)
Fass: First Fill Bourbon Barrels, Finish in First Fill ex Moscatel Fässern

Meine Notizen

Farbe: Gold
Nase: Himbeer, Erdbeer, Kirsche, Red Bull, etwas Rosmarin, gemähter Rasen, Bitterschoko
Gaumen: kräftig, Früchte, Himbeere, Erdbeere, Kirsche, Eichenwürze, Volumen, cremig
Abgang: lang, prickeln, Red Bull, Himbeere, Schoko, Gewürze

Meine Bewertung: Ich gebe 86 Punkte für den Dingle Samhain. Das ist ein Beerenobstsalat mit einem Energydrink, aber wirklich „geistreich“. Weitere Bewertungen zu diesem Single Malt gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.

Lagavulin Offerman 3rd Edition

Wir haben ja wieder mal Whiskyfreitag, was gibt’s denn da Gutes bei uns? Einen Lagavulin, der Kenner spricht das mit französischem Akzent aus, also „Laschawulöööö“. Nein, Scherz, natürlich nicht.

Die ersten beiden Releases der Offerman Edition waren ja nur für den US-Markt, umso mehr war ich gespannt, als ich las, dass die dritte Veröffentlichung auch bei uns auf den Markt kommt. Ich habe natürlich zugeschlagen und eine Flasche auch geteilt.

Nick Offerman, nach dem diese Abfüllung benannt ist, ist ja DAS Testimonial von Lagavulin. Er darf das auch immer wieder in diversen Werbespots mit einiger Selbstironie darstellen. Und absolut legendär ist natürlich das Video, wo er stundenlang vor einem brennenden Kamin sitzt und nur Whisky trinkt. Ich hätte diese Ausdauer nicht.

Bei diesem Lagavulin ist natürlich auch wieder von strenger Limitierung zu lesen, aber im offiziellen Webshop von Diageo ist er immer noch erhältlich, es könnte sich also auch um einen Werbeschmäh handeln.

Reifen durfte dieser Laga in Charred Oak Casks. Laut Whiskyexperts wurde in diesen stark verkohlten Fässern zuvor Bourbon und Rotwein gelagert.

Fakten zum Lagavulin Offerman 3rd Edition

Produzent: Lagavulin, Islay
Abfüller: OA
Alkoholgehalt: 46,0 % ABV
Inhalt: 0,7 Ltr.
Distilled: k.A.
Bottled: 03.09.2022
Alter: 11 Jahre
Fass: Charred Oak Casks

Meine Notizen

Farbe: Rotgold (also E150)
Nase: Holzkohle, Rauch, verbrannte Vanille, Grapefruit, Limette
Gaumen: etwas wässrig, Torf, Lagerfreuer, Moder, später etwas cremig, Ingwer, Grummet (Heu, 2. Schnitt)
Abgang: mittellang, Menthol, Rauch, Torf, etwas bitter, Zitrusnote

Meine Bewertung: Ich gebe 85 Punkte für den Lagavulin Offerman 3rd Edition. Ein netter Whisky, den man sehr gut trinken kann. Aber das Werbevideo dazu ist ein wenig spektakulärer. Weitere Bewertungen zu diesem Single Malt gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.

Ardbeg Smoketrails

Am heutigen Whiskyfreitag gibts mal wieder etwas Schottisches, von der Insel Islay. Und zwar einen Ardbeg Smoketrails.

Eine liebe Freundin von mir weilte kürzlich in London. Sie machte mir davor das wohl nicht zu 100% ernst gemeinte Angebot, dass sie mir etwas mitnehmen würde, wenn sie es früh genug wüsste. Und dann kam ja mal ein E-Mail von Ardbeg, dass es jetzt dann einen Whisky exklusiv im Travel Retail gäbe, das dann auch noch bei den Whiskyexperts veröffentlicht wurde. Und dann bin ich auf das Angebot zurückgekommen und hab mir was mitnehmen lassen.

Wie im Travel Retail nicht ganz unüblich, handelt es sich um eine etwas größere Flasche mit einem Fassungsvermögen von einem Liter. Das heißt, es konnten auch ein paar Leute mit einem Sample versorgt werden.

Über Ardbeg muss ich jetzt sicher keine Worte verlieren, jeder von uns Whisky-Nerds kennt diese Brennerei. Beim Smoketrails wurden nun Whiskys aus Manzanilla-Sherryfässern mit Whiskys aus klassischen, amerikanischen Weißeichenfässern „vermählt“, man könnte auch das etwas weniger lyrische und schwülstige Wort „gevatted“ verwenden.

Was erwartet uns jetzt beim Smoketrails?

Fakten zum Ardbeg Smoketrails

Produzent: Ardbeg, Islay
Abfüller: OA
Alkoholgehalt: 46,0 % ABV
Inhalt: 1,0 Ltr.
Distilled: k.A.
Bottled: k.A.
Alter: 3 Jahre (NAS)
Fass: Manzanilla-Sherryfass, amerikanische Weißeiche.

Meine Notizen

Farbe: gelber Muskateller
Nase: Rauch, Mandarine, Soletti, Granny Smith Apfel
Gaumen: Grapefruit, Ananas, Holz, Rauch, Grillkohle, metallisch
Abgang: lang, Lagerfeuer, Birne, Soletti, Salz

Meine Bewertung: Ich gebe 85 Punkte für den Ardbeg Smoketrails. Der ist ganz gut, nicht spektakulär, aber gut. Bei Ardbeg könnten Sie halt auch aus Mist Gold machen. Weitere Bewertungen zu diesem Single Malt gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.

Dingle 2014 for Irishmalts

Whiskeyfreitag ist, und heute mal wieder aus meiner Lieblingsbrennerei Dingle.

Dingle 2014 aus einem Sherryfass? Hatten wir das nicht erst kürzlich? Ja, korrekt, im Sommer kam ein Single Cask aus der Dingle Distillery raus, exklusiv für Kirsch Import und damit für den deutschen Markt. War es im Sommer noch ein Whiskey aus einem PX-Fass, lag dieser Tropfen hier die ganze Reifezeit über in einem Olorosofass.

Über Dingle habe ich schon einige Worte verloren, Irishmalts ist mehr oder weniger die Seite der Wahl, wenn man Irish Whiskey jeglicher Herkunft sucht. Also was man bei Mareike nicht findet, findet man oft dort. Da Irishmalts von Irland aus betrieben wird, fallen aber halt auch die irischen Steuern an, und die Alkoholsteuer ist in Irland halt einfach um Einiges höher als in Österreich oder Deutschland, deshalb ist es dort auch meist ein wenig kostenintensiver.

Wie beim letzten Mal ist es auch diesmal wieder eine Einzelfassabfüllung mit 2014er Spirit in Fassstärke. Da gibts wohl aktuell ein paar Anfragen an die Brennerei, denn ich weiß aus sicherer Quelle, dass bald ein weiteres Einzelfass auf den Markt kommen sollte, wieder exklusiv für ein europäisches Land. Ich werde davon berichten, so ich einen ergattern kann.

Dann schauen wir uns diesen Whiskey etwas genauer an.

Fakten zum Dingle 2014 for Irishmalts

Produzent: Dingle Distillery, Dingle, Co. Kerry, Republic of Ireland
Abfüller: OA
Alkoholgehalt: 59,3 % ABV
Inhalt: 0,7 Ltr.
Distilled: 07. November 2014
Bottled: 03. August 2022
Alter: 7 Jahre
Fass: Oloroso cask

Meine Notizen

Farbe: Schokolade
Nase: Schokolade, Kakao, trocken, staubig, Heidelbeere, Orange
Gaumen: sehr kräftiger Antritt, Kirsche, etwas Schwefel, Holz, Grapefruit
Abgang: Kakaobohne, Eiche, lang, Schwefel, Brombeere

Meine Bewertung: Ich gebe 87 Punkte für den Dingle 2014 for Irishmalts. Völlig anderer Whiskey als der für Kirsch, aber ebenfalls sehr gut. Weitere Bewertungen zu diesem Single Malt gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.

Mackmyra 2015

Schon wieder Freitag? Na dann, gibts halt wieder mal einen Vertreter des Wassers des Lebens zu besprechen.

Heute mal nichts irisches, aber auch kein Schotte. Wir sind heute in Schweden unterwegs, aber das sogar noch ein wenig speziell.

Im Zuge der Gründung meiner Firma ist der liebe Fabio Veglianti von Mackmyra auf mich zugekommen, ob ich nicht aus Interesse hätte, die Reserve Casks von Mackmyra zu verkaufen. Ich dachte mir, dass das eine sehr gute Ergänzung des Portfolios wäre.

Und dann habe ich für Tastingzwecke zwei Flaschen dieses Whiskys von Fabio erstanden.

Bei den Mackmyra Reserve Casks ist es so, dass man sich 30 Liter Fässer mit Newmake oder auch vorgereiftem Whisky von Mackmyra befüllen lassen kann und dann kann die Reifung beginnen. Da die Oberfläche des Fasses im Verhältnis zur Menge des Destillates viel größer ist als bei Hogsheads oder gar Sherry Butts, reift der Whisky viel schneller. Die Interaktion mit dem Fass ist natürlich viel stärker.

In diesem Fall ist das Ding mehr als fünf Jahre in einem Fässchen aus schwedischer Eiche gelegen, was dann ein sehr spezielles Aromenprofil zur Folge hat.

Bei diesem Whisky wurde auch Torf zum Darren verwendet. Wie es bei Mackmyra üblich ist, wurde dem Torf noch ein bisschen Wacholder zugefügt, in Form von Zweigen. Das schmeckt man auch raus. Bei der sogenannten „Rök“ Rezeptur wird ein Drittel getorftes Malz verwendet und mit zwei Dritteln ungetorftem Malz vermengt. Bei „Extra-Rök“ wird nur getorftes Malz verwendet. Ganz neu ist dann Extra Rök 2.0, also sehr rauchig. Natürlich gibts das auch ohne Torf, das wäre dann die sogenannte „Elegant“ Rezeptur.

So, nun genug der Erklärung, jetzt gehts ans Trinken.

Fakten zum Mackmyra 2015

Produzent: Mackmyra, Schweden
Abfüller: OA, Reserve Casks Serie
Alkoholgehalt: 48,7 % ABV
Inhalt: 0,5 Ltr.
Distilled: 10.03.2015
Bottled: 13.08.2020
Alter: 5 Jahre
Fass: Svensk Ek, also schwedische Eiche

Meine Notizen

Farbe: Bernstein
Nase: Rach, Wacholder, Holz, Apfel, Birne
Gaumen: Rauch, Kräuter, Holz, Zitrone, grüner Apfel, Schafgarbe
Abgang: lang, Wacholder, Süße, etwas Honig und natürlich Holz

Meine Bewertung: Ich gebe 84 Punkte für den Mackmyra 2015. Hier hätten wir eine richtige Experimentierwiese gefunden. Weitere Bewertungen zu diesem Single Malt gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.

Two Stacks Smoke & Mirrors Honey Bourbon Finish

Ja, welchen Wochentag haben wir denn heute? Korrekt, es ist Whiskey Freitag. Und da wir Monatsende haben, mal auch ein wenig etwas Außergewöhnliches.

Die Leute von Two Stacks, einem Whiskey Bonder in Newry in Nordirland, sind ja immer wieder für Experimente gut. Und hier haben wir eines davon.

Bezogen wird der Spirit aktuell fast immer von der GND, die gleich auf der anderen Seite der nicht sichtbaren Grenze in Dundalk in der Republik Irland steht. Und dann werden teilweise wirklich wilde Sachen aufgeführt. Dabei sind sie aber auch immer extrem transparent.

Folgende Bestandteile werden hier angeführt:

30% Triple Distilled Peated Malt aged in Bourbon Casks, 60% Triple Distilled Malt finished in Ex Imperial Oatmeal Stout Casks und 10% Double Distilled Malt aged in First Fill ex Bourbon Casks.

Und dann wurde das Ganze zusammengeschüttet und für 4 Monate gefinisht in einem ex Bourbon Fass der Dot Brewery, in dem erst eine Mischung aus amerikanischem Whiskey und Honiglikör gelagert war, dann noch ein Starkbier (Barley Wine) mit einem hohen Roggengehalt aus der Dot Brewery.

Klingt ganz schön abenteuerlich, und zugegeben, das ist es auch.

Und das Ganze kam dann dank Mareike Spitzer nach Deutschland (und dann auch zu mir).

Fakten zum Two Stacks Smoke & Mirrors Honey Bourbon Finish

Produzent: Ireland Craft Beers Ltd., Belfast, Nordirland
Abfüller: OA
Alkoholgehalt: 55,7 % ABV
Inhalt: 0,7 Ltr.
Distilled: k.A.
Bottled: 2022
Alter: NAS
Fass: Honey Bourbon Finish

Meine Notizen

Farbe: helles Gold
Nase: Süßer Rauch, Vanille, Pfirsich, Mandarine, etwas salzig
Gaumen: leicht säuerlich, Zitrus, Grapefruit, Rauch, Karamell, Honig
Abgang: mittellang, süßer Rauch, Zitrone, Karamell, Salz

Meine Bewertung: Ich gebe 83 Punkte für den Two Stacks Smoke & Mirrors Honey Bourbon Finish. Wer mal etwas Ungewöhnliches sucht, ist hier richtig. Weitere Bewertungen zu diesem Single Malt gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.

Blair Athol 1991

Blair Athol 1991

Der heutige Blair Athol 1991 vom unabhängigen Abfüller „The Whisky Cask (TWC)“ stammt noch von The Village 2020. Das war die letzte Whiskymesse vor der Pandemie und wir hatten damals super Drams im Glas. Von diesem Single Malt Whisky habe ich mir ein Sample abfüllen lassen, damit ich den irgendwann daheim genießen kann.

Der Anlass zum Öffnen dieses Samples war dann das Ableben von Queen Elisabeth II. Warum genau dieser Dram kann ich nicht sagen, das war einfach mein erster Gedanke. Als zweiten Dram an dem Abend gab es dann einen Whisky von Laphroaig – logisch, oder? „The Queen Is Dead, Long Live The King“

Fakten zum Blair Athol 1991

Produzent: Blair Athol
Abfüller: TWC
Alkoholgehalt: 52,5 % ABV
Inhalt: 0,7 Ltr.
Distilled: 1991
Bottled: 2017
Alter: 25 Jahre
Fass: Bourbon Hogshead

Meine Notizen

Farbe: Helles Gold
Nase: grüner Apfel, Zitronen, Honig, Vanille, weiße Trauben, Malz, Birnen, Karamell, Müsli, Rosinen – sehr frisch für das Alter!
Gaumen: fruchtig süß, Vanille, Honig, Malz, floral, Zitrone, Ingwer, Kokos, Eiche, Kräuter, grüner Tee, trocken
Abgang: mittellang – Malz, Kräuter, Eiche, grüner Tee, Karamell, leicht bitter

Meine Bewertung: Ich gebe sehr gute 87 Punkte für den Blair Athol 1991 von The Whisky Cask. Ein überraschend junger Whisky für das stolze Alter von 25 Jahren. Dieser Whisky erinnert mich an die schöne Zeit und an die sehr guten Drams in Nürnberg.

Weitere Bewertungen zu diesem Single Malt Whisky gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.

Linkwood 1997

Linkwood 1997
(c) Bild: Cadenhead´s

Heute darf ich ein paar Zeilen über den Linkwood 1997 aus der Small Batch Serie vom unabhängigen Abfüller Cadenhead´s schreiben. Bei dieser Abfüllung war das Batch sehr „small“, es kamen nur 270 Flaschen auf den Markt. Ich hätte diesen Single Malt Whisky eher in der Authentic Collection gesehen, aber es ist auch egal – Hauptsache in meinem Glas 😉

Fakten zum Linkwood 1997 von Cadenhead´s

Produzent: Linkwood
Abfüller: CDN
Alkoholgehalt: 53,2 % ABV
Inhalt: 0,7 Ltr.
Distilled: 1997
Bottled: 2016
Alter: 19 Jahre
Fass: Bourbon Hogshead

Meine Notizen

Farbe: Helles Gold
Nase: braune Butter, Vanille, Heu, Brotteig, Birne, Zitrusnoten, Leder, Kräuter (Rosmarie & Minze), Malz, Orangenschale, Karamell,
Gaumen: ölig & komplex, Vanille, Birnen, Honig, weißer Pfeffer, Eiche, Fudge, reife Kirschen, Haselnüsse, Orangen, Eiche, Fudge
Abgang: lang – Pfeffer, Eiche, Vanille

Meine Bewertung: Ich gebe sehr gute 89 Punkte für den Linkwood 1997 von Cadenhead´s. So mag ich Ex-Bourbon-Casks gereifte Single Malt Whiskys ;-). Immer her mit solchen Abfüllungen!

Weitere Bewertungen zu diesem Single Malt Whisky gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.

Secret Speyside 12yo PX-Sherry

(c) Ferg & Harris

In den letzten Monaten war es ein wenig ruhig von meiner Seite aus und dass hatte mehrere Gründe. Wie einige Whiskyfans war und bin ich noch immer ein wenig überfordert mit der Entwicklung in der Whiskyszene. Der Trend, besonders in Deutschland und Österreich, geht immer mehr zu dunklen Whiskys. Viele Single Malts müssen einfach aussehen wie ein 50 yo Glen Grant damit sie überhaupt gekauft werden. Ich kenne Importeure und unabhängige Abfüller, die bedauern sehr, dass deren Whiskys einfach dunkel sein müssen, um nicht als Ladenhüter zu enden. Bei der Whiskymesse in Nürnberg hatte ich dann ein passendes Erlebnis: Am Freitag, also am Tag der Nerds, drängte sich an einem Whisky-Stand ein „Whiskyfan“ mit den Worten: „Ich will nur die dunkle Suppe, und den Local Barley um €499,- kaufe ich auch gleich“ vor und verbreitete sein Wissen zum Thema Sherryfinishing …

Meine Bekannten in Schottland schmunzeln über die Entwicklung und bereiten aber im selben Moment das nächste „Wet-Cask for Germany“ vor. Selbst genießen sie gute und ehrliche Ex-Bourbon Reifungen 😉

Grundsätzlich habe ich nichts gegen Farbtrinker, es soll jeder trinken was und wie er es mag. Durch die stark veränderte Nachfrage verändert sich aber leider das Angebot bei unseren Shops. Der Brexit und die daraus resultierenden Komplikationen und Mehrkosten bei der Direktbestellung erleichtern den Zugang zu ehrlichen Whiskys auch nicht wirklich.

Der weitere Grund für meine Abwesenheit war dann eine Corona-Infektion Anfang Juli. Mit dem Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn macht Whiskytrinken einfach wenig Sinn und Spaß. Schön langsam befinde ich mich wieder zurück in der Spur und ich kann wieder meinen geliebten Single Malt genießen 😉

Und womit starte ich nun in die nächste Runde meiner Notes? Natürlich mit einem Sherry-Finish ;-). Das passt jetzt aber nicht wirklich zu meinen oben angeführten Äußerungen zu den Farbtrinkern, oder vielleicht doch?

Sebastian von deinwhisky.de hat mir während meiner Quarantäne ein Sample vom Secret Speyside 12yo PX-Sherry vom jungen unabhängigen Abfüller Ferg & Harris zukommen lassen. Die Auswahl von Sebastian hat mich noch nie enttäuscht und darum freue ich mich auf diesen geheimnisvollen Single Malt Whisky aus der schottischen Speyside. Vielleicht gibt es ja in Zukunft reine ex-Bourbon Reifungen von Ferg & Harris? Gerne von wenig gehypten Brennereien wie Teaninich, Strathmill, Speyburn oder Speyside.

Fakten zum Secret Speyside 12yo PX-Sherry

Produzent: k.A.
Abfüller: Ferg & Harris
Alkoholgehalt: 55,7 % ABV
Inhalt: 0,7 Ltr.
Distilled: 2010
Bottled: 2022
Alter: 12 Jahre
Fass: PX Sherry Finish

Meine Notizen

Farbe: Mahagoni aka dunkle Suppe 😉
Nase:  Sherry (Datteln, Feigen, Korinthen, …), Möbelpolitur, Kakao, modriges Holz, Vanille, geröstete Nüsse
Gaumen: Sherry satt (wieder Datteln, Feigen, Korinthen), Kakao, Eiche, Leder, Kaffee, Lebkuchen, gebrannte Mandeln, trocken
Abgang: lang – Kakao, Eiche, Leder, Erdbeeren, leicht bitter

Meine Bewertung: Ich gebe sehr gute 88 Punkte für den Secret Speyside 12yo PX-Sherry. Das ist eine echte Sherrybombe aus dem Haus Ferg & Harris, aber kein easy drinking Dram. Ich bin aber schon gespannt, ob es von dort in Zukunft auch eine geniale ex-Bourbon Abfüllung geben wird.

Weitere Bewertungen zu diesem Single Malt Whisky gibt es auch wieder auf www.whiskybase.com.

Disclaimer: Dieses Sample wurde mir kostenlos von deinwhisky.de zur Verfügung gestellt – Danke Sebastian!